Für einen uralten Begleiter der kleinen Rüben in Oedeme schlug Anfang Februar das letzte Stündchen: Eine der großen Eichen auf dem Gelände musste wegen Krankheit gefällt werden. Gespannt verfolgten die Kinder das Kettensägen-Rasseln und sahen Ast um Ast und schließlich den dicken Stamm fallen. Gleich blendet die Sonne mehr auf dem Gelände und die große Lücke fällt regelmäßigen Besuchern auf.
Doch der alte Baum bleibt den Kindern erhalten: Schon im Herbst haben einige Eltern der Stamm-Rübe fleißig gebuddelt und geschaufelt, Sand wurde herangekarrt, die Nestschaukel an anderer Stelle neu aufgebaut. Die Eiche liegt nun quer über einem großen Sandkasten und soll zum Klettergerät der Kinder werden. Dafür muss sie noch geschält und zurechtgeschnitten werden. Den dicken abgeschnittenen Ästen will ein Vater zuleibe rücken und Bänke und Hocker daraus sägen.
Ein etwa zwei Meter hoher Teil des Stammes steht noch vom Baum – reichlich Platz für Phantasien. Matthias baut Luftschlösser – er könnte sich ein zweites Baumhaus oben auf dem Stamm vorstellen – “mit Hängebrücken-Verbindung zum Aussichtsturm am Garteneingang”. Die Kinder, die das Geschehen nur vom Absperrband aus verfolgen dürfen, harren der Dinge mit Spannung. Das Außengelände der Stamm-Rübe erhält ein neues Gesicht – mit einem gefallenen Giganten.